Kleine Senfkunde
Bereits die Römer schätzten den Senf nicht nur als Heilmittel sondern vor allem als Genussmittel. Seither ist Senf in unserer Küche unverzichtbar und verleiht vielen Gerichten Geschmack und Raffinesse.
Hier erfahren Sie Wissenswertes und erhalten ein paar Tipps und Tricks rund um das Thema Senf.
Tipps und Tricks zum Umgang mit Senf
Bei richtiger Lagerung ist nicht industriell hergesteller Senf 1 Jahr haltbar. Er sollte kühl, luftdicht verschlossen und dunkel aufbewahrt werden. Besser im Kühlschrank lagern um die Schärfe zu erhalten.
Einige Körner Salz auf den Senf gestreut verhindern das Austrocknen.
Senf sollte immer mit einem sauberen Löffel aus dem Gefäß genommen werden. Kommen Butter oder Marmelade usw. in den Senf kann er sauer oder ranzig werden
Vor Verschließen des Senfgefäßes sollte die Senfoberfläche glatt gestrichen werden. So trocknen die Ränder nicht an.
Senf verliert bei Hitzeeinwirkung an Schärfe, deshalb sind industrieell gefertigte Senfe meist mit Chili und anderen Scharfmachern versetzt um die Schärfe wieder zu erlangen.
Wickel aus gelbem Senfmehl sollen blutdrucksenkend, schleimlösend und eine antibakterille Wirkung haben.
Senfsaat
Senf und Meerrettich sind biologisch verwandt, beide gehören zur Familie der Kreuzblütler.
Senf unterscheidet man hauptsächlich in drei verschiedene Sorten:
- Sinapis alba: weißer oder gelber Senf
- Brassica nigra: braune bis schwarze Körner sorgen mit ihrem hohen Anteil an Sinigrin für Schärfe
- Brassica juncea: bekannt als Sareptasenf
Senfherstellung
Nach der Reinigung werden die unentölten Senfkörner auf einem Walzenstuhl zu Senfmehl verarbeitet und frisch mit Wasser, Gewürzen und Essig gemaischt. Dieser Prozess läuft in einem Maischebehälter unter ständigen langsamen Rühren sehr langsam und zeitintensiv ab.
Die fertige Maische wird anschließend schonend bei niedrigen Drehzahlen auf Mühlsteinen gemahlen. Es kommt im Gegensatz zur industriellen Herstellung zu keiner schädlichen Erwärmung. Deshalb bleiben alle Inhaltsstoffe in voller Güte erhalten.
Der fertige Senf wird in Keramiktöpfe abgefüllt, in denen er mehrere Tage zum Reifen ruht. Während dieser Zeit entwickelt sich der chrakteristische und würzige Geschmack.
Die schonende Herstellung des Senfes sowie der Einsatz nichtentölter Senfsaat verhindern das Ranzigwerden und schnell einsetzende Geschmacksreduzierungen.